Auggener Kindergarten bekommt zusätzlichen Schallschutz

Kleine Kinder sind laut. Das ist normal und Teil ihrer Entwicklung. Sie entdecken ihre Sprache und lernen die Auswirkungen einer veränderten Lautstärke in ihrer Stimme kennen. Außerdem mögen sie es, wenn Spielzeug schrille oder monotone Geräusche macht. Was für die Kinder Spaß und Spiel ist, kann für Erwachsene eine erhebliche Belastung darstellen. Deswegen ist es wichtig, dass die Räume von Kindertagesstätten mit Schallschutz ausgestattet sind.
In einem Nebenraum der Buntspecht Gruppe des Auggener Kindergarten Vogelnest gab es zum Leidwesen der Erzieherinnen keinen Schallschutz. Aus welchem Grund der in dem Neubau gelegene Raum vergessen wurde, ist schwer zu sagen. Für die Erzieherinnen stand jedoch fest, dass dies ein Manko darstellte, welches beseitigt werden sollte. Der Elternbeirat wurde mit einbezogen und zusammen mit der Kindergartenleitung, den Kuratoren aus dem Gemeinderat, engagierten Eltern und der Grün-Roten Liste wurde eine Initiative gegründet, die sich für die Nachrüstung mit Schallschutz-Paneelen in diesem Raum einsetzte.
Es war anfänglich eine sehr zähe Partie, die nur schleppend vorankam. Aber durch unermüdlichen Einsatz aller Beteiligten gehnemigte die Gemeindeverwaltung, unter neuer Führung, schließlich ein Budget. Dann ging es sehr schnell. Es wurden seitens der Gemeindeverwaltung bunte Schallabsorber bestellt, welche von den Erzieherinnen selbstständig angebracht werden konnten. Dadurch konnte die Lärmbelastung reduziert werden und die Kinder haben eine optische Aufwertung ihrer Bauecke erfahren. Und das Kapitel „Schallschutz im Kindergarten“ konnte erfolgreich ad acta gelegt werden.

Die neuen Schallabsorber in der Bauecke der Buntspechte. Bild D. Tekatz

Neujahrsumfrage der BZ

Die Badische Zeitung führte eine Neujahrsumfrage durch. Diese wurde in der Ausgabe vom 24.1.2022 veröffentlicht. Hier die Antworten der Grün-Roten-Liste

Welches sind die zwei wichtigsten lokalpolitischen Themen, die Ihre Fraktion in diesem Jahr in Angriff nehmen möchte?

Im Vordergrund steht eindeutig der Erweiterungsbau der Grundschule. Außerdem ist für uns der Umwelt- und Naturschutz sehr wichtig. Vor zwei Jahren wurde unser Antrag, dass der Bauhof der Gemeinde auf ihren Flächen auf den Einsatz von Pestiziden zur Unkrautbekämpfung verzichtet, abgelehnt. Mit der Initiative „Auggen blüht“, bei der wir tatkräftig mithelfen, sehen wir das Thema aber im Fokus der Bürgerinnen und Bürger.
Ein weiterer wichtiger Punkt auf unserer Agenda ist, der Jugend einen Raum zu geben. Seitdem der Jugend-Treff, welcher sich unter dem Rathaus befand, aus
sicherheitstechnischen Gründen geschlossen werden musste, gibt es für die Jugendlichen in Auggen keinen geeigneten Treffpunkt. Deswegen ist es uns ein Anliegen, einen Raum für Jugendliche zu finden, den diese eigenverantwortlich nutzen können.

Was lief aus Ihrer Sicht im vergangenen Jahr nicht so gut, was wollen Sie deshalb anders und besser angehen?

Corona hat einiges ausgebremst. Es war auch auf Gemeinde-Ebene ein bestimmendes Thema. Wir hoffen einfach, dass es in diesem Jahr besser wird und wir uns wieder anderen Themen zuwenden können. Mit dem neuen Bürgermeister weht ja spürbar ein neuer Wind im Rathaus.

Was erhoffen Sie sich persönlich vom neuen Jahr?

Das Dorfbild wird von parkenden Autos dominiert. Beispiel hierfür ist der Rathausplatz. Wir würden uns wünschen, dass wir zu einer Mobilität finden, die nicht mehr in 1. Linie auf das Auto setzen muss. Das ist ein Projekt, das nicht allein auf Gemeindeebene gelöst werden kann. Aber wir können anfangen Ideen zu entwickeln, z. B. wie können Verkehrswege fußgängerfreundlicher gestaltet werden? Die B3 ist nur an zwei Stellen für Fußgänger überquerbar, wobei nur eine davon wirklich sicher ist. Außerdem fehlt auf der westlichen Seite der B3 ein Fußweg. Wir müssen Anreize schaffen innerhalb des Ortes auch mal auf das Auto zu verzichten.

Termine

Gemeinderatssitzungen:
Ort: vorerst Sonnberghalle
Zeit: 19:30 h

Dienstag: 8.2.2022
Dienstag: 15.3.2022
Dienstag: 26.4.2022
Dienstag: 31.5.2022
Dienstag: 28.6.2022
Dienstag: 13.9.2022
Dienstag: 25.10.2022
Dienstag: 22.11.2022
Dienstag: 13.12.2022

Schottergärten

Ein Thema, an dem sich die Gemüter erhitzen, vor allem in den Sommermonaten, wenn die Temperaturen steigen. Im Unterschied zu Steingärten, in denen die Vegetation im Vordergrund stehen, sind in Schottergärten Steine – Schotter, Kies, Bruchstein das Gestaltungselement.

File:FarbschotterStein.jpg
Vorgartengestaltung wie sie immer häufiger – auch in Auggen – anzutreffen ist! Quelle: Wikipedia 2020

Diese Art der Gartengestaltung ist ökologisch betrachtet wertlos und hat einen negativen Einfluss auf das Mikroklima. Die Steinflächen heizen sich unter Sonneneinstrahlung stark auf und speichern die Wärme bis in die Abendstunden. Durch den Wegfall der Verdunstung von Pflanzen sinkt die Luftfeuchtigkeit, und die kühlende Wirkung fällt weg. Vor allem bei gehäuftem Vorkommen solcher Flächen in bebauten Gebieten wird von einer verstärkten Sommerhitze und Trockenheit in der Umgebung ausgegangen.

In der Landesbauordnung für Baden-Württemberg (LBO)1 vom 5. März 2010 (GBl. Nr. 7, S. 358) zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 18. Juli 2019 (GBl. Nr. 16, S. 313) in Kraft getreten am 1. August 2019 ist in §9 Satz 1 folgendes geregelt:

Die nichtüberbauten Flächen der bebauten Grundstücke müssen Grünflächen sein, soweit diese Flächen nicht für eine andere zulässige Verwendung benötigt werden. Ist eine Begrünung oder Bepflanzung der Grundstücke nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich, so sind die baulichen Anlagen zu begrünen, soweit ihre Beschaffenheit, Konstruktion und Gestaltung es zulassen und die Maßnahme wirtschaftlich zumutbar ist.

Am 22.Juli2020 beschloss der Landtag von Baden-Württemberg das
„Gesetz zur Änderung des Naturschutzgesetzes und des Landwirtschafts- und Landeskulturgesetzes“
Im (neuen) § 21a heißt es:

Es ist darauf hinzuwirken, dass Gartenanlagen insektenfreundlich gestaltet werden und Gartenflächen vorwiegend begrünt werden. Schotterungen zur Gestaltung von privaten Gärten sind grundsätzlich keine andere zulässige Verwendung im Sinne des § 9 Absatz.
1 Satz 1 LBO. Gartenflächen sollen ferner wasseraufnahmefähig belassen oder hergestellt werden.

Schottergärten sind nicht erwünscht und untersagt. Das betrifft nicht nur zukünftige Schottergärten, sondern bereits bestehende. Aber die sind damit nicht abgeschafft. Die Gemeinde Auggen ist dazu übergegangen, in neu erstellten Bebauungsplänen, auf die Begrünung der unbebauten Flächen festzuschreiben. Bereits bestehende Bebauungspläne könnten dahingehend nachjustiert werden. Fraglich ist aber, was geschieht, wenn sich ein Eigentümer nicht an diese Vorgaben hält? Welche Maßnahmen können/sollen ergriffen werden?

Um Schottergärten zu renaturieren braucht es die Einsicht der Eigentümer und möglicherweise auch eine Änderung in unserem Schönheitsideal und unserer Vorstellung von Ordnung. Wie darf/muss denn ein Garten aussehen, um schön zu sein? Darf ein Vorgarten auch einfach so aussehen?

Kann es auch mal "unordentlich" sein?
Umdenken! Kleine Schritte führen auch zum Ziel! Foto: schroboe

Abrissarbeiten

Mit Beginn der Sommerferien haben die Abrissarbeiten am alten Kindergarten begonnen! Für viele sind mit diesem Gebäude sicherlich schöne Kindheitserinnerungen verbunden.

Antrag abgelehnt

Der Antrag der Grün-Roten-Liste, zukünftig auf den gemeindeeigenen Flächen auf den Einsatz von Pestiziden zu verzichten, wurde auf der letzten Gemeinderatssitzung am 19.5.2020 mit sieben Stimmen bei einer Enthaltung abgelehnt. Im Antrag wurde zwar darauf hingewiesen, dass der Begriff Pestizid als Oberbegriff für Herbizide und andere Mittel zur Schädlingsbekämpfung verwendet wird, um auch den eventuellen Einsatz von Insektiziden und Fungiziden zukünftig auszuschließen, dies sorgte aber bei anwesenden Bürger/innen für Unverständnis.
Die in der Vergangenheit gestellten Fragen zum Einsatz von Pestiziden wurden von der Verwaltung nur unbefriedigend beantwortet. So hieß es in einer mündlichen Anfrage zunächst, dass keine chemischen Mittel zur Beseitigung von Unkraut verwendet würden, sondern dafür das Abflammgerät angeschafft wurde. Im weiteren Verlauf wurde dann mitgeteilt, dass doch ein Herbizid verwendet wird. Nach dem augenblicklichen Kenntnisstand verzichtet die Gemeinde aber auf den Einsatz von Glyphosat. Nach Aussage des Bauhofleiters würde noch punktuell bspw. bei Blattlausbefall von Rosensträuchern ein Insektizid ausgebracht.
Die Verwaltung legte dem Gremium als Beschlussvorschlag die Ablehnung des Antrags vor mit dem Argument, dass ein weiterer Mitarbeiter eingestellt werden müsste. Gleichzeitig betonte Bürgermeister Deutschmann, dass die Menge der eingesetzten Mittel gering sei und im letzten Jahr nur zweimal gespritzt worden wäre.
Wir hätten uns gewünscht, dass von der Gemeinde ein starkes Signal ausgegangen wäre und werden mit einigem Abstand das Thema wieder aufgreifen.

Was fehlt

Unter dieser Rubrik erwähnen wir auf die Schnelle, welche Themen hier nicht zur Sprache kommen:

Der Ausbau der Rheintalstrecke – Hierzu ist alles gesagt, geschrieben und diskutiert. Die Bahn kommt so, wie es die Bahn haben wollte. Die Bauarbeiten sind in vollem Gange und bis Ende März gibt es auf der Gemarkung Auggen lediglich für Fußgänger eine Möglichkeit die Bahnlinie zu überqueren.

Corona

Der neue Corona-Virus SARS CoV-2 hat auch Auggen im Griff. Aufgrund der allgemeinen Empfehlungen zu Versammlungen, hat die Gemeindeverwaltung in Absprache mit den Gemeinderäten entschieden, die Gemeinderatssitzung, die ursprünglich auf den 17.3.2020 terminiert war, dann auf den 24.3.2020 verlegt wurde, nun endgültig abzusagen. Der wirklich wichtige Tagesordnungspunkt, die öffentliche Haushaltsberatung und -verabschiedung kann vorerst nicht behandelt werden.
Der Stammtisch der Grün-Roten-Liste, der am 2.4.2020 im Rebstock stattfinden sollte, ist ebenfalls abgesagt.

Pestizidfreies Auggen

Antrag der Fraktion Grün-Rote-Liste Auggen

Vorlage für die Gemeinderatssitzung am 21.4.2020

Der Gemeinderat Auggen möge beschließen:

Die Gemeinde Auggen verzichtet ab sofort auf den Einsatz von Pestiziden. Dies gilt für alle gemeindeeigenen Flächen, insbesondere aber für Spielplätze, Schule und Kindergarten. Auch auf Grünstreifen entlang der Straßen und auf Verkehrsinseln wird zukünftig auf den Einsatz von Pestiziden verzichtet. Es werden ab sofort keine entsprechenden Mittel mehr angeschafft.

Erklärung:

Der Begriff „Pestizid“ wird hier als Oberbegriff für alle „Pflanzenschutzmittel“ –  Herbizide  und sonstige Mittel zur Schädlingsbekämpfung verwendet.

Begründung:

In der Gemeinderatssitzung vom 23.7.2019 verneinte die Verwaltung die Frage, ob auf gemeindeeigenen Flächen chemische Mittel zur Bekämpfung von Kräutern und Gräsern verwendet werden und wies auf die Anschaffung des Abflammgerätes hin.

Tatsächlich benutzt der Bauhof das Mittel „RA-3000 flüssig“. Unklar ist, welche Flächen genau damit behandelt werden. Das Mittel hat eine Zulassung bis 12/2019 und soll bis Mitte des Jahres durch ein anderes zugelassenes Mittel ersetzt werden (Info vom 25.9.2019), was durch diesen Beschluss aufgehoben wird.

Vor dem Hintergrund des Arten- und Insektensterbens setzt Auggen ein Zeichen und verzichtet zukünftig auf den Einsatz der oben beschriebenen Substanzen. Die Pflege der Flächen ist mit alternativen Verfahren ohne den Einsatz von Pestiziden möglich. 

Beispiele für pestizidfreie Gemeinden in der Umgebung

(Quelle: bund.net)

  • Münstertal:
    Die Gemeinde Münstertal verwendet schon seit über 10 Jahren keine chemisch-synthetischen Pestizide für die Pflege der öffentlichen Flächen. Es werden seit 2016 thermische Verfahren eingesetzt. Der Bauhof verfügt über Wildkrautbürsten an den Fahrzeugen.
  • Freiburg:
    Freiburg ist pestizidfrei. Mit Gemeinderatsbeschluss Anfang der 1990er Jahre ist die Anwendung von Pestiziden auf städtischen Flächen ausgeschlossen. Pestizidverzicht auch in Kleingartensatzung verankert. Ausnahme: Herbizid in verwilderten Weinbergen
  • Kehl:
    Kehl ist seit 2016 pestizidfreie Stadt!
  • Wehr:
    Die Stadt Wehr beschloss im Oktober 2018 mit großer Mehrheit, eine pestizidfreie Kommune zu sein.

Kreis Lörrach:
Mit Beschluss vom23.10.2019 werden die kreiseigenen Flächen nicht mehr mit Pestiziden behandelt.